Rauchstopp hilft Herzpatienten
Personen, die nach einer perkutanen Koronarintervention (PCI) mit dem Rauchen aufhören, senken ihr kardiovaskuläres Risiko auf das von Menschen, die nie geraucht haben – ausser sie waren zuvor sehr starke Raucher. Das zeigt eine im European Heart Journal publizierte Studie.
Der Rauchstopp lohnt sich: Die Forschenden der Seoul National University Hospital in Südkorea analysierten Daten der gesetzlichen Krankenversicherung des Landes. Sie untersuchten, wie häufig es bei Patientinnen und Patienten in den vier Jahren nach der PCI zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, erneuten Revaskularisierungen sowie Todesfällen (major adverse cardiovascular and cerebrovascular events, MACCE) kam.
Die Datenbank lieferte Informationen zu möglichen Störfaktoren wie beispielsweise Alter, Geschlecht oder Alkoholkonsum und zeigte auch, ob die Studienteilnehmenden nach der PCI weiter rauchten, mit dem Rauchen aufgehört hatten oder nie geraucht hatten.
In den vier Jahren Follow-up war die MACCE-Rate bei Rauchern 19,8 Prozent höher als bei Personen, die nie geraucht hatten. Ehemalige Raucher hatten dagegen eine vergleichbare MACCE-Rate wie Menschen, die nie geraucht hatten.
In einer separaten Analyse untersuchten die Forschenden Daten von 31 887 Patienten, die genauere Angaben zu ihren Rauchgewohnheiten vor und nach der PCI gemacht hatten. Sie teilten die Patienten in Abhängigkeit von ihrem Zigarettenkonsum in vier Gruppen ein: weniger als 10 Packungsjahre, zwischen 10 und 19 Packungsjahre, zwischen 20 und 29 Packungsjahre und mehr als 30 Packungsjahre. Personen, die nach der PCI mit dem Rauchen aufgehört und weniger als 20 Packungsjahre geraucht hatten, wiesen eine vergleichbare MACCE-Rate auf wie Personen, die nie geraucht hatten. Aber diejenigen, die vor dem Aufhören mehr als 20 Packungsjahre geraucht hatten, hatten eine um 20 Prozent höhere MACCE-Rate – vergleichbar mit der von Personen, die nach der PCI weiter geraucht hatten .
Die meisten früheren Studien hätten sich verändernde Rauchgewohnheiten nach einer PCI nicht berücksichtigt. „Aber wir haben von Beginn an vermutet, dass es eine Schwelle gibt, nach deren Überschreiten der durch das Rauchen angerichtete Schaden irreversibel ist“, sagte der Forschungsleiter Jung-Kyu Han.

© Karolina Grabowska / pexels.com

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