Bessere Sepsis-Diagnose bei Kindern
Ein internationales Forschungsteam unter der Co-Leitung des Universitäts-Kinderspitals Zürich hat evidenzbasierte Kriterien erarbeitet, um Sepsis bei Kindern zu diagnostizieren. Die Forschenden analysierten mithilfe von Künstlicher Intelligenz die Daten von über 3,5 Millionen an Sepsis erkrankten Kindern.
Sepsis ist eine lebensbedrohliche Infektion, die zu Organversagen führen kann. Weltweit sterben jährlich rund 3 Millionen Kinder an Sepsis. Jedes dritte Kind, das eine Sepsis überlebt, leidet an zum Teil schweren Langzeitfolgen. Bislang fehlten bei Kindern evidenzbasierte Kriterien zur Diagnose von Sepsis.
In einem mehrjährigen Big-Data-Projekt hat eine internationale Taskforce Daten von über 3,5 Millionen an Sepsis erkrankten Kindern ausgewertet. Mithilfe von Machine-Learning-Methoden leiteten die Forscherinnen und Forscher evidenzbasierte Kriterien ab, um Sepsis bei Kindern zu diagnostizieren. Sie entwickelten dabei einen neuartigen Score, den «Phoenix Sepsis Score». Dieser erfasst den Schweregrad des Organversagens bei Kindern mit Sepsis rasch und zuverlässig.
Für ihre Studie verwendeten die Forschenden erstmals auch Daten aus Entwicklungsländern in Südamerika, Afrika und Asien. Die neuen Kriterien können in kleinen und grossen Spitälern sowie in unterschiedlichen Gesundheitssystemen weltweit eingesetzt werden. «Zum ersten Mal gibt es standardisierte und evidenzbasierte Kriterien, welche in Zukunft die Früherkennung dieser gefährlichen Krankheit nachhaltig verbessern können», sagt Co-Leiter Prof. Dr. med. Luregn Schlapbach, Professor für Pädiatrische Intensivmedizin an der Universität Zürich und Chefarzt Intensivmedizin am Universitäts-Kinderspital Zürich.

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