Marihuana-Freigabe in den USA positiv bewertet
Eine Studie der Universität Basel zeigt, dass sich die Freigabe von Marihuana in den USA kaum auf die psychische Gesundheit der breiten Bevölkerung ausgewirkt hat. Die Legalisierung nütze aber denen, für die sie gedacht ist, so die Forschenden.
Für ihre Analyse haben die Forscher zwei grosse Datensätze zusammengeführt: Zum einen sind dies Daten von fast acht Millionen Personen, die zwischen 1993 und 2018 im Rahmen des «Behavioral Risk Factor Surveillance System» an Telefonbefragungen teilgenommen haben, in denen unter anderem das psychische Wohlbefinden erfasst wird. Zum anderen handelt es sich um Daten aus dem «National Survey on Drug Use and Health», der Informationen zu gesundheitsbezogenen Themen wie Drogenkonsum in den USA sammelt.
Mittels statistischer Zuordnungen bildeten die Forscher verschiedene Gruppen. Sie umfassen Personen, die hinsichtlich des Konsums von Marihuana entweder mit hoher Wahrscheinlichkeit abstinent sind, Marihuana als Freizeitdroge verwenden oder es aus medizinischen Gründen konsumieren. Weiter konnten Personen identifiziert werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit unter chronischen Schmerzen leiden. Die psychische Gesundheit wurde anhand einer Selbsteinschätzung erfasst, bei der die Befragten die Anzahl Tage angaben, an denen sie im Vormonat psychische Probleme hatten.
Das Resultat: Der erleichterte Zugang verbessert die psychische Gesundheit bei Personen, die Marihuana aus medizinischen Gründen konsumieren. Dasselbe gilt für Personen, die mit grosser Wahrscheinlichkeit unter Schmerzen leiden. Die Studienautoren schätzen, dass diese beiden Gruppen durch die Gesetzesänderung pro Monat 0,3 Tage weniger in schlechter psychischer Verfassung verbringen.
Gleichzeitig fanden die Forscher keinen Effekt auf die mentale Gesundheit von Freizeitkonsumenten oder auf jüngere Bevölkerungsgruppen. «Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, dass die Gesetzgebung zu medizinischem Cannabis in den USA den Menschen nützt, für die sie gedacht ist, ohne anderen Gruppen zu schaden», fasst Studienleiter Prof. Dr. Alois Stutzer von der Universität Basel zusammen.
In den USA wurde der Zugang zu Marihuana seit Mitte der 1990er Jahre in den meisten Bundesstaaten erleichtert – sei es durch die Freigabe für medizinische Zwecke oder durch eine Entkriminalisierung des Freizeitkonsums.

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