Rosa Rauschen während des Tiefschlafs stärkt das Herz

Rosa Rauschen während des Tiefschlafs stärkt das Herz

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Publiziert am 05.10.2023

Regeneration Wird das Gehirn während des Tiefschlafs mit leisen Tönen stimuliert, verbessert sich die Herzfunktion deutlich. Das könnte bei Herzkreislauferkrankungen und für Leistungssportlerinnen und -sportler interessant sein, wie eine neue Studie aufzeigt.
Tiefschlafphasen sind für die Regeneration des Gehirns und den Rest des Körpers von grosser Wichtigkeit. Nun zeigen Forschende der ETH Zürich und der Universität Zürich, dass besonders das Herz-Kreislaufsystem von einem verstärkten Tiefschlaf profitiert: Gezielte Stimulation mit kurzen Tönen während der Tiefschlafphase bringt das Herz - insbesondere die linke Herzkammer - dazu, sich stärker zu kontrahieren und zu relaxieren. Dadurch wird das Blut effizienter in den Kreislauf gepumpt und wieder angesaugt. Die linke Herzkammer versorgt die meisten Organe, die Extremitäten und das Gehirn mit arteriellem, sauerstoffreichem Blut.
Diese verstärkte Verformung der linken Herzkammer nach der nächtlichen Stimulation konnten Herzspezialisten der Kardiologie am Universitätsspital Zürich, mittels Echo-Kardiographie nachweisen. Damit zeigt das Forschungsteam erstmals auf, dass eine Erhöhung der Gehirnwellen während des Tiefschlafs die Herzfunktion verbessert. Die entsprechende Studie ist soeben in der Fachzeitschrift «European Heart Journal» erschienen.

Signifikante Resultate

An der entsprechenden Studie nahmen 18 gesunde Männer im Alter von 30 bis 57 Jahren teil. Sie verbrachten drei nicht aufeinanderfolgende Nächte im Schlaflabor. In zwei Nächten stimulierten die Forschenden die Probanden mit Geräuschen, in einer Nacht nicht. «Trotz der relativ kleinen Probandengruppe sind die Resultate signifikant. Zudem haben wir die Ergebnisse in zwei unabhängigen Nächten reproduziert, das ist statistisch gesehen sehr stark», sagt Projektleiterin und Schlafexpertin Caroline Lustenberger, SNF Ambizione Fellow am Neural Control of Movement Lab der ETH Zürich.
Die Studie könnte nicht nur bei Herzmedizinerinnen und -medizinern sondern auch bei Sportlerinnen und Sportlern auf Interesse stossen, sagt Erstautorin Stephanie Huwiler. «Insbesondere in der Prävention, aber auch im Leistungssport könnte ein solches Tiefschlafstimulationssystem in Zukunft verbesserte Herzfunktionen ermöglichen – und möglicherweise für eine schnellere und bessere Regeneration nach harten Trainings sorgen.»