Ein Parkinson-Patient kann wieder gehen. Ein Implantat im Rückenmark macht dies möglich. Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) und des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) haben die Neuroprothese entwickelt und wollen sie bald an weiteren Patienten testen.
Mit einer Neuroprothese können Gangstörungen korrigiert werden, die mit der Parkinson-Krankheit verbundenen sind. Ein Team unter der Leitung von Prof. Grégoire Courtine, Neurowissenschaftler an der ETH Lausanne, und Prof. Jocelyne Bloch, Neurochirurgin am Universitätsspital und an der Universität Lausanne, hat diese neue Behandlungsmethode entwickelt. Ihre Neuroprothese zielt auf den Bereich des Rückenmarks ab, der für die Aktivierung der Beinmuskeln verantwortlich ist. Das Besondere dabei: dieser Bereich ist nicht direkt von der Parkinson-Krankheit betroffen. Herkömmliche Behandlungsmethoden zielen auf Bereiche des Gehirns ab, die direkt vom Verlust der Dopamin produzierenden Neuronen betroffen sind. Das Konzept hat sich bereits bei einem ersten Patienten, der in Lausanne operiert wurde, als wirksam erwiesen. Dank einer Spende der Michael J. Fox Foundation for Parkinson's research über eine Million Dollar können im nächsten Jahr klinische Studien an sechs neuen Patienten begonnen werden.
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