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Therapie von Hypovolämie bei akutem Blutverlust (2. Wahl bei unzureichender Wirkung von kristalloiden Infusionslösungen).
I.v. Inf., erste 10–20 ml langsam infundieren; Anwendung nur während initialer Phase der hämodynamischen Stabilisierung und max. während 24 h.
Erw.: individuell, max. 50 ml/kg/Tag.
Pädiatrie: «FI».
Sepsis, Verbrennungen, schwere Leberfunktionsstörung, Nierenfunktionsstörung, Nierenersatztherapie, Hyperhydratation, Dehydratation, Herzinsuffizienz, Lungenödem, intrakranielle Blutung, schwere Gerinnungsstörung, schwere Hyperkaliämie, schwere Hypernatriämie, schwere Hyperchlorämie, kritisch kranke Patienten (Intensivstation). Schwangerschaft «FI», Stillzeit.
Pharmacode | Artikel | CHF | Abgabekategorie | Rückerstattungskategorie | GTIN |
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Swissmedic-genehmigte Fachinformation
Nicht bei Sepsis, Nierenfunktionsstörung oder bei kritisch kranken Patienten anwenden (siehe «Kontraindikationen»). |
O-(2-hydroxyethyl)-amylopectini hydrolysatum (130/0,4), Natrii acetas trihydricus, Natrii chloridum, Kalii chloridum, Magnesii chloridum hexahydricum.
Natrii hydroxidum (zur pH-Einstellung), Acidum hydrochloridum (zur pH-Einstellung), Aqua ad injectabile.
Infusionslösung (i.v.).
1 Liter Voluven 6% balanced enthält: Poly(O-2-hydroxyethyl)-Stärke 60,00 g (Molarer Substitutionsgrad 0,38–0,45 Mw: 130'000 Da, hergestellt aus Wachsmaisstärke).
Natriumchlorid 6,02 g, Natriumacetat trihydrat 4,63 g, Kaliumchlorid 0,30 g, Magnesiumchlorid hexahydrat 0,30 g.
Na+ 137 mmol/l, K+ 4,0 mmol/l, Mg2+ 1,5 mmol/l, Cl– 110 mmol/l, Acetat 34,0 mmol/l.
Osmolarität: 286,5 mOsm/l; pH-Wert: 5,7–6,5; Titrationsazidität: <2,5 mmol NaOH/l.
Therapie von Hypovolämie bei akutem Blutverlust.
HES-haltige Infusionslösungen sollen nur als Mittel der zweiten Wahl bei nicht ausreichender Wirkung von kristalloiden Infusionslösungen angewendet werden.
Zur intravenösen Infusion.
Die Anwendung von HES sollte auf die initiale Phase der hämodynamischen Stabilisierung und auf maximal 24 h begrenzt werden.
Die ersten 10–20 ml sind langsam und unter sorgfältiger Beobachtung des Patienten zu infundieren, damit eine mögliche anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktion so früh wie möglich erkannt werden kann.
Tagesdosis und Infusionsgeschwindigkeit richten sich nach dem Blutverlust des Patienten, der Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung einer ausreichenden Hämodynamik sowie nach dem Grad der Hämodilution (Verdünnungseffekt).
Die maximale Tagesdosis beträgt 50 ml/kg KG.
Dies entspricht 3,5 l Voluven 6% balanced für einen Patienten mit 70 kg KG.
Die Behandlungsdauer richtet sich nach Dauer und Ausmass der Hypovolämie, den hämodynamischen Effekten und der Hämodilution.
Es liegen keine klinischen Daten zur pädiatrischen Anwendung mit Voluven 6% balanced vor.
Hingegen liegen begrenzte Daten zu pädiatrischen Anwendungen eines ähnlichen Produktes vor, welches HES 130/0,4 (6%) in 0,9% Natriumchloridlösung enthält (Voluven 6%). In einer klinischen Studie bei nicht-herzchirurgischen Eingriffen an Kindern <2 Jahren betrug die tägliche Dosierung von Voluven 6% 16±9 ml/kg KG.
Die Dosierung bei Kindern soll individuell angepasst werden und richtet sich nach der Grunderkrankung, Hämodynamik, Urinproduktion und dem Hydrierungsstatus. Voluven 6% balanced darf Neu- und Frühgeborenen nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen gegenüber Risiko verabreicht werden (besonders bei Kindern unter einem Jahr, die unabhängig vom Produkt ein Potential haben, Laktatazidose zu entwickeln).
In einer weiteren Studie erhielten n=31 Kinder im Alter von 2–12 Jahren, die sich einer Herzoperation unterzogen, HES 130/0,4 (Voluven 6%) in 0,9% Natriumchloridlösung. Die mittlere verabreichte Dosis betrug 36±11 ml/kg.
In klinischen Situationen, wo eine Alkalisierung vermieden werden muss oder bei metabolischer Alkalose, soll Voluven 6% balanced nicht verwendet werden.
Patienten, die Hydroxyethylstärke-Infusionen erhalten, müssen wegen möglicher anaphylaktischer/anaphylaktoider Nebenreaktionen streng überwacht werden. Bei anamnestisch medikamentös bedingter Allergie ist der therapeutische Nutzen von HES-Infusionen sorgfältig gegen das Risiko möglicher anaphylaktischer/anaphylaktoider Reaktionen abzuwägen. Sollten solche Reaktionen auftreten, ist die Verabreichung des Präparates sofort abzubrechen. Es ist durch kein Testverfahren voraussehbar, welche Patienten mit einer anaphylaktischen/anaphylaktoiden Reaktion reagieren. Ebenso ist der Verlauf einer Unverträglichkeitsreaktion nicht vorhersehbar. Deshalb müssen alle für eine Reanimation notwendigen allgemeinen und medikamentösen Massnahmen verfügbar sein.
Der Einsatz von Voluven 6% balanced sollte bei ersten Anzeichen einer klinisch bedeutsamen Nierenschädigung beendet werden und es wird empfohlen, die Nierenfunktion der mit Voluven 6% balanced behandelten Patienten zu überwachen. Der Einsatz einer Nierenersatztherapie wurde bis zu 90 Tage nach Anwendung von HES-Produkten berichtet, deshalb ist bei hospitalisierten Patienten die Nierenfunktion für mindestens 90 Tage zu überwachen.
Eine Kreislaufüberlastung durch zu hohe Dosierung (overload) muss vermieden werden. Bei Patienten mit kardialer oder renaler Funktionsstörung muss eine Dosisanpassung erfolgen. Hydratationszustand und Infusionsgeschwindigkeit sollten während der Behandlung regelmässig überwacht werden, insbesondere bei Patienten mit Herzinsuffizienz oder schwerer Nierenfunktionsstörung.
Bei Patienten, die sich einer Operation am offenen Herzen mit kardiopulmonalem Bypass unterziehen, ist der Gerinnungsstatus zu überwachen, da in dieser Patientengruppe übermässige Blutungen unter der Anwendung anderer HES-Lösungen berichtet wurden. Beim ersten Anzeichen einer klinisch bedeutsamen Gerinnungsstörung ist Voluven 6% balanced abzusetzen.
Bei Patienten, die HES-Produkte, inkl. Voluven 6% balanced, erhalten, sollte die Leberfunktion überwacht werden.
Es liegen keine ausreichend robusten Langzeitdaten zur Sicherheit von HES bei chirurgischen und Trauma-Patienten vor. Der erwartete Nutzen der Behandlung sollte sorgfältig gegen die Unwissenheit in Bezug auf die langfristige Sicherheit abgewogen werden. Andere verfügbare Behandlungsmöglichkeiten sollten in Betracht gezogen werden.
Bei schweren Dehydratationszuständen sollte zunächst eine Therapie mit Kristalloiden erfolgen.
Spezielle Vorsicht ist geboten bei Patienten mit schweren Elektrolyt-abnormitäten wie Hypermagnesiämie. Bei Hyperkaliämie, Hypernatriämie und Hyperchlorämie ist Voluven 6% balanced kontraindiziert.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist sicherzustellen, die Nierenfunktion, Leberfunktion, Wasserbilanz, Serum-Elektrolytkonzentrationen, Säure-Base-Haushalt und Gerinnungsparameter sind während einer parenteralen Langzeitbehandlung oder wann immer der Zustand des Patienten dies erfordert zu kontrollieren.
Es liegen keine klinischen Daten zur pädiatrischen Anwendung mit Voluven 6% balanced vor.
Das HES-bedingte Mortalitätsrisiko und das HES-bedingte Risiko für Nierenschäden sind bei Kindern nicht bekannt. Die klinischen Studien mit Voluven 6% in dieser Population waren nicht ausreichend gross und die Verlaufsbeobachtung war zu kurz, um diese Risiken beurteilen zu können.
Interaktionen sind bisher nicht beobachtet worden. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die eine Kalium- oder Natriumretention verursachen können.
Da die Konzentration der Amylase im Serum durch die Gabe von Hydroxyethylstärke erhöht wird, kann die Diagnostik einer Pankreatitis störend beeinflusst werden (siehe auch «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei hoher Dosierung kann es aufgrund des Verdünnungseffektes zu einer entsprechend niedrigeren Konzentration von Blutkomponenten, wie z.B. Gerinnungsfaktoren, anderen Plasmaproteinen und zu einem Abfall des Hämatokrits kommen.
Es liegen keine klinischen Erfahrungen zur Anwendung von Voluven 6% balanced in der Schwangerschaft vor.
Tierexperimentelle Studien mit einem ähnlichen Produkt, welches HES 130/0,4 (10%) in 0,9% Natriumchloridlösung enthält zeigten keine schädlichen Wirkungen auf die Trächtigkeit, die embryofetale Entwicklung, den Geburtsvorgang oder die postnatale Entwicklung. Teratogene Wirkungen wurden nicht festgestellt (siehe «Präklinische Daten»).
Da das Risiko anaphylaktischer/anaphylaktoider Reaktionen auch bei Schwangeren besteht und beim Foetus zu akuter Hypoxie führen kann, soll Voluven 6% balanced in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn es ist eindeutig erforderlich.
Es ist nicht bekannt, ob HES in die Muttermilch übertritt und für den Säugling ein Risiko darstellt, daher soll Voluven 6% balanced während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Nicht zutreffend.
Infusionslösungen mit Hydroxyethylstärke können in seltenen Fällen zu anaphylaktischen/anaphylaktoiden Reaktionen (Hypersensibilität, Grippe-ähnliche Symptome, Bradykardie, Tachykardie, Bronchospasmus, nicht kardiales Lungenödem) führen. Bei Unverträglichkeitsreaktionen ist die Infusion sofort zu stoppen und die geeigneten Sofortmassnahmen sind einzuleiten.
Nach längerer Verabreichung von hohen Dosen kann Pruritus auftreten, welches eine bekannte unerwünschte Wirkung von Hydroxyethylstärke ist.
Die Konzentration der Serumamylase kann unter Gabe von HES erhöht sein und mit der Diagnostik von Pankreatitis interferieren. Bei hoher Dosierung kann es zu einer Verdünnung der Blutkomponenten wie z.B. der Gerinnungsfaktoren, anderen Plasmaproteinen und zu einem Abfall des Hämatokrits kommen. Gerinnungsstörungen können selten auftreten und in Abhängigkeit der Dosierung, was allgemein für HES gilt.
Sehr häufig: ≥1/10, häufig: ≥1/100–<1/10, gelegentlich: ≥1/1000–1/100, selten: ≥1/10'000–<1/1000.
Häufig: Abfall Hämatokrit (dosisabhängig).
Selten: Gerinnungsstörungen, postoperative Blutungen (bei hohen Dosen).
Selten: Anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen.
Häufig: Pruritus (dosisabhängig).
Häufig: Erhöhung Serumamylase, Abfall Plasmaproteine.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
Wie bei allen Volumenersatz Präparaten kann es bei Überdosierung zu einer Kreislaufüberlastung kommen (z.B. Lungenödem). In diesem Fall muss die Infusion sofort gestoppt werden und, wenn notwendig, ein Diuretikum (z.B. Furosemid) verabreicht werden.
B05AA07
Voluven 6% balanced enthält als Wirkstoff Hydroxethylstärke (HES 130/0,4) und die Elektrolyte Na+, K+, Mg2+, Cl–, Acetat in isotonischer Zusammensetzung.
Hydroxyethylstärke 130/0,4 wird aus Wachsmaisstärke hergestellt und besteht hauptsächlich aus einem Glucosepolymer (Amylopectin), welches körpereigenem Glykogen strukturell sehr ähnlich ist. Das mittlere Molekulargewicht Mw beträgt 130'000 Dalton und der Substitutionsgrad liegt bei 0,4, d.h. auf 10 Glucose-Einheiten des Amylopectin-Gerüstes kommen ca. 4 Hydroxyethylgruppen, vorwiegend in Position C2. Die Erweiterung des Plasmavolumens ist mit dem infundierten Volumen vergleichbar und hält für mindestens 4–6 Stunden an. Bei isovolämischem Austausch von Blut mit einem ähnlichen Produkt, HES 130/0,4 (6 %) in 0,9% Natriumchloridlösung (Voluven 6%), wird das Blutvolumen bis zu 6 Stunden aufrechterhalten.
Acetat ist ein metabolisches Anion, welches in verschiedenen Organen oxidiert wird und einen alkalisierenden Effekt hat. Deswegen wirkt Voluven 6% balanced einer metabolischen Acidose entgegen, speziell bei hoher Dosierung. Diese spezifische Zusammensetzung von Voluven 6% balanced verbindet die Effekte einer guten Elektrolytwirkung mit den Eigenschaften einer guten Volumenersatzwirkung durch HES. Bei herzchirurgischen Patienten waren die Chlorid-Konzentrationen signifikant tiefer und der Basenexzess war weniger negativ bei Anwendung von Voluven 6% balanced im Vergleich zu einer kochsalzbasierten HES-Lösung.
In klinischen Notfallsituationen, wie akute und schwere Hämorrhagie, wurden bis zu 100 ml Voluven/kg KG über einen Tag verabreicht.
Nicht zutreffend.
Die Pharmakokinetik von Hydroxyethylstärke ist komplex und abhängig vom Molekulargewicht sowie hauptsächlich vom molaren Substitutionsgrad. Nach intravenöser Verabreichung werden kleinere Moleküle, unterhalb der Nierenschwelle von 60'000–70'000 Dalton mit dem Urin ausgeschieden, während grössere Moleküle durch die α-Amylase im Plasma gespalten werden, bevor die Abbauprodukte über die Nieren ausgeschieden werden.
Das mittlere in vivo Molekulargewicht von HES130/0,4 im Plasma beträgt kurz nach der Infusion 70'000–80'000 Dalton und verbleibt während der gesamten Wirkdauer oberhalb der Nierenschwelle.
Das Verteilungsvolumen beträgt ungefähr 5,9 Liter. 30 Minuten nach Infusionsende beträgt der Plasmaspiegel von HES 130/0,4 (6%) noch 75% der Maximalkonzentration. Dieser fällt nach 6 Stunden auf 14% der Maximalkonzentration ab. Nach einer Einmaldosis von 500 ml Hydroxyethylstärke ist im Plasma nach 24 Stunden annähernd der Ausgangswert erreicht.
Nach der Verabreichung von 500 ml HES 130/0,4 (6%) beträgt die Plasma-Clearance 31,4 ml/Minute, mit einer Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) von 14,3 mg/ml × Stunde, die eine nicht lineare Pharmakokinetik zeigt. Die Halbwertszeiten im Plasma betragen t½ α = 1,4 Stunden und t½ β = 12,1 Stunden nach Verabreichung einer Einzeldosis von 500 ml.
Nach wiederholter Verabreichung von 0,7 g/kg Körpergewicht/Tag von HES 130/0,4 über 18 Tage wurden im Tierversuch an Ratten 52 Tage nach der letzten Gabe eine Gewebespeicherung von 0,6% der insgesamt verabreichten Substanzmenge beobachtet.
Nach Verabreichung derselben Menge (500 ml) an Patienten mit milder bis schwerer Niereninsuffizienz wurde die AUC leicht erhöht um den Faktor 1,7. Halbwertszeit und Maximalkonzentration wurde nicht beeinflusst. Bei einer Kreatinin Clearance ≥30 ml/Min. wurden 59% der Wirksubstanz im Urin ausgeschieden, bei einer Kreatinin Clearance von 15 ml–30 ml/Min. 51%.
Auch nach einer 10tägigen Verabreichung von 500 ml/Tag einer 10%igen Lösung der in Voluven 6% balanced enthaltenen Hydroxyethylstärke trat keine signifikante Plasmaakkumulation auf.
Daten zur Pharmakokinetik bei Patienten mit Leberinsuffizienz oder bei pädiatrischen oder geriatrischen Patienten liegen nicht vor. Die Auswirkungen des Geschlechts auf die Pharmakokinetik von Voluven 6% balanced wurden nicht untersucht.
Alle nicht-klinischen Studien zur Sicherheit sind mit einem ähnlichen Produkt, welches HES 130/0,4 (10 %) in 0,9%iger Kochsalzlösung enthält, durchgeführt worden.
Toxikologische Studien zur wiederholten Infusion über drei Monate wurden an Ratten und Hunden durchgeführt, in diesen erhielten drei Gruppen von Tieren täglich eine intravenöse Infusion über drei Stunden. Dosisvolumina von entweder 60 oder 90 ml HES 130/0,4 (10%ige Lösung) je Kilogramm Körpergewicht (entsprechend resp. 6 oder 9 g/kg Körpergewicht) oder eine Injektion von 90 ml/kg 0,9%ige Kochsalzlösung (Negativkontrollen) wurden untersucht. Die beobachtete Toxizität nach wiederholter Infusion von Hydroxyethylstärke steht im Einklang mit den onkotischen Eigenschaften der Lösung, die bei den Tieren zu einer Hypervolämie führten.
Es wurden keine mutagenen Effekte von HES 130/0,4 (10%) Lösung in den folgenden in vitro und in vivo Tests beobachtet: Ames Test mit Salmonella typhimurium, Genmutationstest an Säugetierzellen (V79), Chromosomenaberrationstest ankultivierten Humanlymphozyten, und in vivo Chromosomenaberrationstest an Ratten Knochenmarkzellen.
Langzeitstudien an Tieren zur Beurteilung des kanzerogenen Potenzials von HES 130/0,4 (10%) in 0,9%iger Kochsalzlösung sind nicht durchgeführt worden.
In Reproduktionsstudien mit 12,5, 25 oder 50 ml HES 130/0,4 (10%ige Lösung) je Kilogramm Körpergewicht täglich (entsprechend 1,25, 2,5 und 5 g/kg/Tag) an Ratten und Kaninchen hatte HES 130/0,4 (10%ige Lösung) keine teratogenen Wirkungen. Embryo-Fetotoxizität wurde bei Ratten und Kaninchen nur unter maternal-toxischen Dosen (ab der Dosis von 25 ml/kg) beobachtet. Embryoletale Wirkungen wurden bei Kaninchen bei der höchsten Dosis von 5 g/kg Körpergewicht/Tag beobachtet. Bei Ratten führte die Bolusinjektion dieser Dosis während der Trächtigkeit und Laktation zu einem verringerten Körpergewicht der Nachkommen und zu Entwicklungsverzögerungen. Bei den Muttertieren waren Zeichen von Flüssigkeitsüberladung zu beobachten.
HES 130/0,4 (10%ige Lösung) zeigte in Studien zur Beurteilung der Hautsensibilisierung (Allergenität), und Blutkompatibilität (Haemolysetest) keine Effekte.
Vor dem Mischen mit anderen Arzneimitteln ist auf Kompatibilität, hygienisches Zuspritzen und gute Durchmischung zu achten.
Voluven 6% balanced darf nur bis zu dem auf dem Behältnis mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Nicht über 25 °C aufbewahren. Nicht einfrieren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Nur zur einmaligen Anwendung. Nur verwenden, wenn Lösung klar und Behältnis unverletzt.
Nach dem Öffnen des Behältnisses sofort zu verbrauchen. Nicht verbrauchte Lösung ist zu verwerfen.
57819 (Swissmedic).
Fresenius Kabi (Schweiz) AG, 6010 Kriens.
Juli 2024.
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